Überraschungen bei der Offenen Bühne mit Jazz-Sextett, Hip-Hop und einem Trio

Das Gerd-Schumacher-Sextett mit Bernd Schuff, Gerd Schumacher, Harald Teichert, Ina Burger und Peter Paasche (v.l.) präsentierte ein abwechslungsreiches Programm. 

Eine Tänzerin, ein Jazz-Sextett und ein Trio, das mit Stimmen und kreativer Instrumentenauswahl begeisterte, füllten am Dienstag das Programm der Offenen Bühne.

 

 

„Dass man so etwas Tolles in so einem kleinen Ort erleben kann“, hörte man vom begeisterten Publikum. Die Session mit zehn Musikern und Sängern dauerte bis spät nach Mitternacht. „Everybody is free“ tönte aus der Stereoanlage, und mit Sonnenbrille, Schirmmütze, Baggyhosen und Hemd bekleidet stürmte Wiebke Wollny auf die Bühne. Mit ganz eigener Choreografie mischte sie Streetdance und Hip-Hop. Die 15 Jahre alte Groß-Rohrheimerin heizte den Gästen gut ein, sie gingen locker eingestimmt in den langen Abend.

Danach war Jazztime mit dem Gerd-Schumacher-Sextett angesagt. Tiefe Töne erklangen aus dem Kontrabass von Ina Burger, zaghaft stimmte am Schlagzeug Peter Paasche ein, vom Takt ging es zur Melodie am Keyboard mit Harald Teichert, und dann kamen jazztypisch Trompete (Gerd Schumacher), Altsaxofon (Bernd Schuff) und Tenorsaxofon (Denes Sexty) hinzu – das Hörerlebnis war komplett.

Ganz ins Zeichen der Jazz-Größe Miles Davis hatten die Musiker den Abend gestellt. Mit Improvisationen und experimentellem Jazz spielten sie dynamische Musik. „Tune up“, „Some day my prince will come“ und „Seven steps to heaven“ waren nur einige der bekannten Davis-Kompositionen, die zum Teil in neuen Arrangements der Gernsheimer Bassistin Ina Burger gespielt wurden. Das Publikum mochte den Stil und ließ das Sextett nicht ohne Zugaben von der Bühne.

Das darauf folgende Trio sang zunächst „Songs from the wood“. Rein akustisch spielte es Songs aus allen Zeiten und Sparten. Dabei bestach nicht nur die klare Stimme der 17-jährigen Larissa Tolnai. Auch die Harmonie mit ihrer Mutter Martina Tolnai ließ aufhorchen. Robert Zimmermann unterstützte die beiden an wechselnden Gitarren und Gesang. „Viele Leute haben uns gesagt, dass wir das nicht ohne Verstärker und viel Technik spielen können“, erklärte Zimmermann – er überzeugte am Dienstag vom Gegenteil. „Somewhere over the Rainbow“ und „Das Beste“ von Silbermond luden zum Mitsingen ein. Als Solistin wechselte Larissa zum Wasserglas mit Strohhalm. Blubbernde Geräusche und rauschende See per Oceandrum begleiteten den durch den Trickfilm „Findet Nemo“ bekannt gewordenen Titel „Beyond the sea“ von Bobby Darin, damals gesungen von Robbie Williams.

„Einer geht noch“, und es wurden zwei daraus: Mit „Locomotive breath“ von Jethro Tull und „I got live“ aus dem Musical Hair beendeten die drei Beerfelder ihren umjubelten Auftritt.

Bei der folgenden Session kamen auch Rohrheimer Musikerurgesteine wie Eberhard Petri und Thomas Matthes auf die Bühne, die Jazz-Stimme der „Bäschdedder Joy Fleming“ Heike Ofenloch sorgte dafür, dass einem stimmungsvollen Ausklang des langen Abends nichts im Wege stand.

 

Quelle: Lampertheimer Zeitung (https://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=3617682)